Interview mit Ken Liu
Von Regina Kanyu Wang
(Note: Diane Severson’s German translation will be completed shortly after the new year. The completed text will be appended to this post.)
Ich muss gestehen, dass Ken Liu zu interviewen sowohl eine riesen Ehre als auch eine ziemlich große Herausforderung für mich ist. Ich bin Fan von Ken geworden nachdem ich einige seine Kurzgeschichten, die ins Chinesische übersetzt worden sind, gelesen habe. The Algorithms for Love und Single-Bit Error sind immer noch zwei meiner Lieblingsgeschichten. In 2013 ist die erste Sammlung von Geschichten in Chinesisch – The Algorithms for Love – nominiert und in die engere Wahl genommen worden für bestes Science Fiction Buch in die chinesische Nebula Preis. Ich war sogar diejenige auf der Bühne, die die Trophäe angenommen hat, da es sonst keiner vom Verlag vorhanden war. Auch in 2013 habe ich zwei Essays während meiner Masterprogramm in kreatives Schreiben an der Fudan Universität über Ken Liu geschrieben. Obwohl Ken und ich sind seid langem FaceBook Freunde kann ich nicht mein Respekt und wie viel ich sein Schreiben liebe verbergen. Ken hat mich umarmt, wie im Westen üblich ist, statt die Hand zu drücken, wie üblicher ist in chinesische Manieren. Ja, Ken und ich kommunizieren online auf Englisch, obwohl sein Chinesisch auch perfekt ist. Also werden wir dieses Interview auf Englisch machen und ich übersetze es später ins Chinesische.
Vielen Dank an Steve Davidson, der dafür verantwortlich ist, dass dieses Interview stattgefunden hat, und dass es auch in unterschiedlichen Sprachen übersetzt worden ist.
Ken Liu (KL): Der WOTF Erlebnis war wohl ganz am Anfang meiner Autorenkarriere. Bevor ich ein veröffentlichter Finalist von WOTF geworden bin, hatte ich einen einzigen Verkauf gehabt („Carthaginian Rose,“ an Empire of Dreams and Miracles: the Phobos Science Fiction Anthology, herausgegeben von Keith Olexa und Orson Scott Card), und das Erlebnis war ganz bestimmt umgestaltend. Ich konnte Freunde machen mit dem ich heute noch spreche, und ich habe sowohl viel über das Kunsthandwerk Schreiben als auch über die Geschäftsseite von Autorensein gelernt.
Seitdem habe ich an keinen anderen Workshop teilgenommen, obwohl ich wohl an ein Paar Wettbewerbe fürs Schreiben gemacht. Ich glaube wohl, dass Wettbewerbe, besonders die, die an unerfahrene Schriftsteller gerichtet sind, hilfreich sind – die Ausschluss von „Profis“ kann neue Autoren einen verbesserten Forum ihre Gaben zu präsentieren geben.
ASM: Du bist ein sehr produktiver Schreiber, besonders seit 2011. Du bist aber auch Anwalt, Ehemann und zweifacher Vater. Wie hältst Du dein Leben zwischen schreiben, Arbeit und Familie in Gleichgewicht?
KL: Ich weiß nicht ob ich alles so toll ins Lot halte! Es ist sicherlich anstrengend und ich hätte es gar nicht machen können mit der enormen Unterstützung meiner Frau Lisa. Sie ist eine klasse Resonanzboden für Ideen gewesen und ist eine erste Betaleserin – sie noch beschäftigter als ich!
Kinder zu haben hat mich gezwungen viel effizienter mit meiner Zeit zu sein. Da Kleinkinder zu viele Unterbrechungen tendieren zu führen, muss ich sehr diszipliniert sein und sage nein zu die meisten Ideen und arbeit nur auf die Ideen die zu Kurzgeschichten geeignet sind. Da meine Arbeit intellektuell sehr fordernd ist (ich werde auch die abrechnungsfähige Stunde bezahlt), gibt es kaum Unklardauer (?) im Büro und ich meine geistige Erschöpfung ist eine größere Herausforderung als die fehlende Zeit zum schreiben.
Heutzutage schreibe ich zum größten Teil während der Pendelzeit zur Arbeit. Das ist ziemlich die einzige Zeit, die ich habe allein zu sein und mich aufs Schreiben konzentrieren kann. Mein zweites Roman, die Fortsetzung von The Grace of Kings, wurde gänzlich aus solche kleine zerlegte Happen im Zug zusammengefasst, und während der Editierphase werde ich mich mit vielen kleinen Probleme, die durch diese Methode der Komposition verursacht worden sind beschäftigen müssen.
ASM: Die Themen von deiner Geschichte sind ziemlich divers, von Geschichte durch Sprachwissenschaft, interplanetarisches Kontakt bis Geistesaufladen (?). Und Du scheinst in allen Wissenschaften bewandelt zu sein! Wo bekommst Du die Inspiration und Ideen? Wie bearbeitest Du die Ideen in eine Geschichte und wie untersuchst du die unterschiedlichen Disziplinen? Bitte erläutere uns dein Prozess!
KL: Wenn der Samen einer Geschichte ein technisches Detail beinhaltet, neun mal von zehn ist der Geistesblitz irgendein Wissenschaftliches Artikel gewesen. Ich stöbere gerne durch arxiv.org auf der Suche nach interessanten neuen Referaten und ich glaube daran, dass echter Wissenschaft die beste Grundlage der Science Fiction bietet. Ich vertraue die berichte der Medien über wissenschaftliche Entdeckung nicht – aus verschiedlichen Gründen das Erzählen in vielen Berichten scheint das Wesen von dem was aufregend ist völlig zu verfehlen, und die Zusammenfassung von diesen Referaten sind fast immer falsch. Ich muss die ursprünglichen Artikeln aufsuchen und sehen was die Wissenschaftler wirklich erledigt haben.
Ich habe auch das Glück, eine Menge Freunde, die praktizierenden Wissenschaftler sind. Sie sind immer sehr geduldig bei der Beantwortung meiner technischen Fragen gewesen und bei der Überprüfung meiner spekulativen Geschwafel.
Ich habe keine festgesetzte Gestaltungsmethode. Ideen neigen dazu, für eine Weile in meinem Gehirn zu sitzen, bis andere interessante Ideen sich präsentieren, und dann stoßen sie sich auf einander schöpfen die Funken der Inspiration. Ich bin auch keiner der Skizzen macht oder groß plant.Meine Geschichten entwickeln sich organisch, und ich verwende den Prozess der Zusammensetzung sich selbst als Denkweise durch die Ideen entstehen und dann die unnötigen Fetzen entfernt, bis der Erzählung entsteht.
ASM: Sie haben die Sapir – Whorf-Hypothese in deiner „The Shape of Thought“ erwähnt. Unterstützen Sie die Hypothese? Wenn ja, welche Sprache, Englisch oder Chinesisch, formt deine Welt mehr? Findest Du, dass die Art in der du dich ausdrückst und deiner Persönlichkeit entsprechend der Sprache sich ändern?
KL: Schwache Formen des Sapir – Whorf-Hypothese haben etwas wissenschaftliche Befürwortung erhalten zu bekommen (zum Beispiel scheint unsere Farbwahrnehmung scheint zu einem gewissen Grad durch unsere Sprache beeinflusst zu sein und unsere Fähigkeit, im Kopf zu rechnen auch), und mein persönlicher Erfahrung ist, dass Unterschiede in der Sprache können sich manchmal in Denkmuster zeigen. Zum Beispiel, wenn mir jemand erzählt von ihrer “Großmutter” oder “Cousin” erlebe ich fast immer einen Moment der Verwirrung und ich frage mich, “Väterliche oder mütterliche? Welche “Art” von Cousin?”, Weil chinesische Verwandtschaftsbezeichnungen viel genauer sind und die englischen Begriffe scheinen mir unterspezifiziert. Ebenso, wenn ich etwas wie “有人 来 了” in der chinesischen höre erlebe ich auch einen Moment der Verwirrung als ich mich frage ob es um einen Besucher oder mehrere Besucher handelt, etwas, das in englischer Sprache angegeben werden muss.
Aber diese Unterschiede sind eher unbedeutend im Vergleich mit den grandiosen Behauptungen, die manchmal auf die Sapir-Whorf-Hypothese zurückzuführen sind:
z. B., dass eine Sprache für “abstraktes Denken” besser geeignet ist als andere, oder dass, wegen Besonderheiten ihrer Sprache, eine Population “unfähig” ist etwas zu verstehen. Ich bin skeptisch gegenüber die meisten dieser grandiosen Behauptungen, weil ich die Beweise einfach schwach oder nicht vorhanden ist, und sie sind nicht viel mehr also einfach-so-Geschichten, die vorhandene Vorurteile durch die ungleiche Verteilung von Macht in der Welt unterstützen, als etwas, was wissenschaftlich begründet ist.
Meine Fähigkeit mich in Chinesisch auszudrücken ist ziemlich eingeschränkt. Schließlich, den größten Teil meiner Ausbildung und meine ganze berufliches Leben sind auf Englisch geschehen. Es ist wahr, dass Freunde mir sagen, dass ich „anders“ bin, während ich Chinesisch spreche verglichen mit während ich Englisch spreche, ich bezweifele es aber, dass es irgendwie mehr als die einfache Code-wechseln, die jeder, der von zu Hause weggezogen ist und dann es nötig hatte sich durch verschiedene Dialekte und Registern je nach Situation zu bewegen es erlebt hat.
Vorführung in Januar!
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